Am Morgen hängen die Wolken immer noch dick vor den Bergen, der Eiger mitsamt seinen grandiosen Kameraden scheint verschwunden zu sein. Vielleicht war das gestern ja alles nur ein Traum? Wir müssen weiter und bei leichtem Nieselregen schießen wir fröstelnd zunächst über 500 Hm ins Tal hinunter und hinein in den weltberühmten und vor allen bei den Japanern so beliebten Ort Grindelwald. Noch herrscht wohltuende Ruhe. Wir biegen L von der Hauptstraße ab (A38 , 1034m) und folgen der MB-Route zur Kl. Scheidegg. Grelle Blitze und heftiges Donnern fordern uns auf die Regenklamotten anzuziehen. Ein kräftiger Regenguss zwingt uns kurz in einem verlassenen Stall Zuflucht zu suchen. Ab 1400 m geht der Teerbelag in angenehmen Schotter über. Kurz vor der Kl. Scheidegg steilt es sich nochmals kräftig auf und plötzlich einsetzende Rückenschmerzen zwingen mich schneller aus dem Sattel als ich es üblicherweise tun würde.                                    (Wer keine Lust zum Radln hat kann auch mit der Zahnradbahn die 1100 Hm hinter sich bringen)

Das große Gästehaus auf der Kl. Scheidegg

Oben auf der Kl. Scheidegg angekommen (A39 , 2061m) lichten sich zeitweise die Wolken. Es gibt sie also doch, die weißen Riesen. Auf der Terrasse des Kiosk schaffen wir es gar im Freien unseren Flüssigkeitsverlust mit alkoholfreiem Weißbier auszugleichen. An der Bahnstation wuseln die Japaner. Denen graust´s vor gar nix und sie wollen sich noch weitere 1500 Hm auf Schienen durch den Berg hinauf zum Jungfraujoch tragen lassen. Wir ziehen es vor hinter dem Bahnhof den Downhill nach Wengen in Angriff zu nehmen. Die Asiaten, die sich noch auf dem Wanderweg tummeln stieben erschreckt auseinander als ich meine Magura Louise kreischen lasse. Die fremden Wesen auf 2 Rädern setzten sie in Erstaunen. Genussvoll reiten wir nach Wengen hinunter, (A40 , 1275m) das durch seine Lauberhorn-Skiabfahrt vielen Menschen bekannt in den Ohren klingt. Der serpentinenreiche Trail weiter hinunter nach Lauterbrunnen ist zwar steil aber nicht schwer zu fahren und bringt viel Spaß.

Auf der Kl. Scheidegg gestatten uns die Wolken einen schnellen Blick auf die leider nicht ganz unverhüllte Jungfrau.

Die Japaner sind die größten Fangruppe der Jungfraubahn

Vom nördlichen Ende des Ortes (A41 , 865m) fahren wir ca. 1,5 km auf der Hauptstr. weiter Ri Interlaken bis sich die Gelegenheit ergibt die Straße nach R zu verlassen und Bahn und den Fluss Lütschine zu überqueren. Ein beschilderter Radlweg der zunächst am Fluss entlang führt bringt uns nach Wilderswil. Hier geht es umgekehrt nach L über Fluss und Bahn und wir nehmen eine kleine Nebenstraße nach Westen, stoßen dann auf eine größere Straße der wir fast bis  Interlaken folgen. Noch bevor wir in die Stadt rein müssen treffen wir auf die Hauptstraße nach Spiez. Wir folgen der beschilderten Radlroute Ri Spiez, teils direkt auf der Straße, später mehr auf Nebenstraßen direkt am Thuner See bis zum Ort Faulensee. Noch vor dem Ort quartieren wir uns im ´Jägerhof´ ein,  der fein gelegen, ein Appartement mit eigenem Eingang für unter 50 Franken für 2 Pers. anbietet. Für die Schweiz ein richtiges Schnäppchen zumal am nächsten Morgen ein Super-Buffet daherkommt.

Nach den Bergen nun wieder ein See, der Thuner See. Das macht die Schweiz so abwechslungsreich.

Der Jägerhof vor dem Ort Faulensee

Heute bleibt die Küche kalt und wir genießen ein üppiges Abendessen aus dem Supermarkt vor unserem Appartement.

  ------> weiter

 Teil 1   Teil 2   GPS   Start Schweiz    Home