Talort:Pinzolo
/ Trentino
Anfahrt
(Routenplaner)
Von Pinzolo fahren
wir noch einen Km weiter bis nach Carisolo wo links eine
beschilderte Straße zum Val Genova abzweigt. Der enge
Fahrweg führt über 16km bis zum Ende wo das Rifugio
Bedole steht. 1640m.
Karten:Tabacco
Adamello-Brenta , Kompass Nr.71
Nützliche Broschüren
und Karten über den Adamellopark erhält man bei der
Parkverwaltung in Strembo ( kl. Ort 3km nördlich von
Pinzolo direkt an der Hauptstr.)
Übernachtungsmöglichkeit:
Rifugio
Lobbia Alta 3020m
Aufstieg zur Hütte:
1400 Hm ca. 4,5 Std.
Aufstieg Gipfel:
550Hm ca. 3,5 Std.
Charakter: Leichte
bis mäßig schwierige Hochtour über den spaltenarmen
sanft geneigten Mandronegletscher, der mit 1200 Ha eine
faszinierende Ausdehnung besitzt und der Zweitgrößte
Italiens ist. Ziemlich anstrengender, nicht ganz
einfacher Hüttenzustieg. Tourverlauf:
Aufstieg zur Hütte:
Vom Parkplatz
wandern wir zunächst auf dem Forstweg weiter bis nach ca.
15 Min. ein Hinweis auf einem Felsen die weitere Richtung
des Steiges vorgibt. Durch lichten Wald und Büsche geht
es aufwärts bis wir bald auf einen Wildbach stoßen, der
auf zwei malerischen Brücken überquert wird. Nun geht
es kurzzeitig erholsam zwischen niedrigen Erlenbüschen
durch, ehe wir unsere Haxn wieder über größere
Granitblöcke hieven müssen. Langsam nähern wir uns
einer Steilwand über die grandios die Gletschermilch des
Vedretta della Lobbia in Sturzbächen hinunterstiebt. Über
Schneereste gelangen wir zu einer Moräne auf der wir nun
rechts recht steil nach oben steigen (auf Steinmanndl
achten) bis wir zum ersten Drahtseil kommen das über die
ersten schwierigeren Stellen hilft. Über 400Hm arbeiten
wir uns teils mit, teils ohne Sicherungen über schräge,
rauhe Granitplatten nach oben. Schließlich stehen wir am
Rande des zerklüfteten Lobbiagletschers, den wir aber
nicht betreten sondern wir wenden uns nach rechts (östlich)
in den Fels. Bald fordert ein steileres Schneefeld unsere
Kraft und Konzentration ehe wir wieder im Fels zu einer
kleinen Scharte gelangen wo wir Einblick auf den
Gletscher haben. Vor uns sehen wir einen Lagerschuppen
auf dem Paso della Lobbia Alta 3010m den wir über den
oberen Gletscherrand mühelos erreichen. Endlich wird nun
auch das Rifugio sichtbar, das als Steinhaus in einem
steilen Steinhaufen steht aber von dessen Gast-und sogar
Sanitärräumen und man so einen fantastischen Blick auf
den Mandronegletscher und die Cresta della Croce hat, als
stünde man mitten im Eis. Vom Paso erreichen wir die
Lobbia Alta in wenigen Minuten wo wir vom Hüttenpersonal
sehr freundlich empfangen werden.
Aufstieg zum
Gipfel:
Am nächsten Morgen
sehen wir wie der Vollmond malerisch perfekt hinter dem
Corno Bianco untergeht. (Anfang September). Wir steigen
die Felsen hinunter bis zum Gletscher wo wir unser Rüstzeug
anlegen und uns ins Seil binden. Wir queren zunächst den
Mandronegletscher um dann unterhalb des Wandfußes der
Cresta della Croce (Gipfel gegenüber der Hütte) nach
unten abzusteigen. Die Spur macht einen scharfen
Linksbogen und wir gelangen auf die weite fast ebene
Gletscherfläche. DIe Pyramiden des Corno Bianco 3434m
und des Monte Falcone 3450m im Westen ziehen langsam an
uns vorbei, oder ist es eher umgekehrt, ehe ein Stückchen
Adamello links des Falcone unscheinbar hervorlugt.
Wir stapfen im
unendlich scheinenden Firn vorwärts, die Steigung ist
gering, die Spaltengefahr ebenso. Im sogenannten Pian di
Neve schließlich gibt es einen Abzweig nach rechts
bei ca. 3250 m den wir weiter verfolgen. Die Spur
geradeaus führt zum Paso di Salarno wo man entweder z.
Rif.Prudenzini oder ins Valle di Adamè absteigen könnte.
Wir wandern also eher westlich weiter bis vor uns ein
Felsriegel den Gletscher begrenzt. Zur Linken haben wir
nun die Firnrampe des Corno Miller 3373m und zur Rechten
unser Gipfelziel, den Adamello. Über große Granitblöcke
dürfen wir nun mal mehr, mal weniger nah am Grat entlang
nach oben kraxeln was bei dem herrlich festen Granit Spaß
bringt und nicht sonderlich schwierig ist. Ein Blick über
den Gratrand hinunter zu den pittoresken Stauseen sollte
man nicht versäumen. Nach ca 150 Hm im Fels erreichen
wir den den zwiefach bekreuzten Gipfel.
Unsere Gipfelschau:
Im Nordosten die Pyramide der Cima Presanella mit 3558m
der höchste Gipfel der Region, im Südosten ein weiterer
Leckerbissen der Adamellogruppe und auch wieder in
pyramidaler Form sichtbar: der Care Alto (3462m) über
dem Laresgletscher und ein weiter Blick nach Norden
gestattet Einsicht auf die großen weißen Berge der
Ortlergruppe.
Abstieg :
Wie Aufstieg; ein
Paar gut gewachster Tourenschi kämen jetzt gerade recht.
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Beim Hüttenzustieg vor
den Gletscherbächen
Das Rifugio Lobbia
Alta thront wie ein tibetanisches Kloster im steilen Fels
Leichte Kletterei
im Blockgrat
Der Blick hinunter
auf das Pian di Neve mit der langen Spur zum Gipfelaufbau
des Adamello
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