Talort: Calacuccia
(Korsika)
Anfahrt
(Routenplaner)
Von Calacuccia fahren wir
3 km den Berg hinauf nach Lozzi und noch etwas weiter bis zum 1100m hochgelegenen
Campingplatz wo unsere Touren beginnen.
Karten: ign 4150
Übernachtungsmöglichkeit:
Refuge
Ciottuli di i Mori (1991m) In der Saison bewirtschaftet.
Auffahrt Radl: 12
km 330Hm 1 Std
Aufstieg Gipfel:
1370Hm ca. 4 Std
Gesamthöhenmeter:
1980
Charakter: In unserer
Version anstrengende aber tolle Tour auf den schönsten Gipfel Korsikas.
Wir befinden uns im Rahmen
unserer Radltour durch Korsika auf dem Campingplatz in Lozzi über
dem Calacuccia-Stausee und haben uns eine Möglichkeit ausgedacht von
hier nicht nur den Monte Cinto sondern auch die Paglia Orba zu besteigen.
So wie die Schweiz das Matterhorn
als Matterhorn hat und viele andere Länder ihr Matterhorn haben, so
hat auch Korsika sein Matterhorn: die Paglia Orba, formschön, vom
Dorf Calasima aus betrachtet.
Tourverlauf:
Auffahrt:
Wir radeln vom Campingplatz
zunächst 1,3 km abwärts Richtung Stausee bis zum Wegkreuz wo
wir rechts dem Schild Lozzi Poggio folgen. Die Straße führt
links durch den Weiler und es geht bergab bis zu einem Abzweig nach rechts
der nicht beschildert ist. (Km 4,8) Die Teerstraße führt zunächst nach Pietra und dann nach
Calasima hinauf und wieder hinunter bis bei km 10 die Teerstraße
endet. Jetzt folgt hässlicher Schotter, den unsere Reiseräder
nicht lieben. Wir holpern über eine Brücke und der zweite Abzweig
nach links nach dieser Brücke ist der entscheidende: (km 12) hier
müssen wir hinunter zum Fluss. Spätestens nach einer scharfen
Rechtskehre weiß man, dass man zu weit gefahren ist und umkehren
muss, denn der Abzweig ist unscheinbar und ohne Bezeichnung.
Auf der anderen Seite des
Baches prangt eine gelbe "9" an einem Baum. Höhe 1175m.
Aufstieg zum Gipfel:
Wir überqueren den
Bach und suchen kleine Steinmannderl die uns westlich! durch niedrige Ginster
nach oben leiten. Der Bach "Foggiale",der hörbar und später auch
sichtbar wird (nicht den wir gequert haben) muss zunächst immer links
von uns bleiben. Nach 45 Min. erreichen wir durch Kiefernwald wandernd
die Bergerie de Prugnoli 1277m, wo einige schöne Milchtiere unseren
Weg kreuzen. Bei Höhe 1365m bei einem markanten umgestürzten
alten Baum stoßen wir auf den GR 20. Jetzt wird es lichter und nur
noch einzelne Prachtexemplare von Alebbokiefern erlauben den Blick auf
unser Matterhorn. Die Sirenen des nun nahen Flusses rufen immer wieder:
"Kommt in die schönen Gumpen zum abkühlen!" Wir aber widerstehen
den Verlockungen des Flusses mit Mühe, denn wir haben noch anderes
vor. Eine kaftraubende Steilstufe muss überwunden werden ehe wir nach
gut zwei Stunden Gesamtgehzeit auf den Sattel 1960m gelangen wo wir nun
auf den "Normalweg" vom Col de Verghio treffen. Noch ein Viertelstündchen
erst hinauf, dann wieder etwas hinunter und wir stehen vor dem heimeligen
Refuge Ciottuli di i Mori (1991m), wo die Transportmulis genauso wie die
Bergsteiger sich von den Strapazen erholen und sich an einer köstlichen
Wasserquelle laben.
Unsere Blicke wandern von
der beindruckenden Wand des Capu Tafunatu mit dem riesigen Felsenloch im
oberen Viertel (soll 30x12m groß sein) über den Verbindungssattel
Col des Maures hinüber zum rot-grünen Granit der Paglia Orba.
Den Blicken müssen jetzt nur noch die Füße folgen und in
ca. 20 Min gelangen wir auf dem weiß markierten Pfad kurz unterhalb
des Sattels wo wir nach rechts zum schönsten Berg Korsikas abzweigen
müssen. Mit Späheraugen erkennt man die zunächst sparsam
gesetzten Steinhaufen denen wir nun ziemlich konsequent folgen. In hübscher
Kletterei über kurze Wanderl, nette Verschneidungen und steile Rinnen
im herrlich griffigen, rauhen Granit, erreichen wir das Höhenniveau
des Loches vom Capu. Ein kurzes Seilstück an einer etwas schwierigeren
Stelle, fixiert mit einem winzigen Kiesel als Klemmblock, haben wir lieber
nicht zur Hilfe genommen. Nach einer ausgesetzteren kurzen Simsquerung
mit anschließender Durchsteigung einer Verschneidung erreichen wir
den Westgipfel der Paglia was uns aber nicht genügt. Der Hauptgipfel
ist leider durch einen Einschnitt von uns getrennt, sodass wir zunächst
ca.30-40 m absteigen müssen um auf der anderen Seite wieder hinaufzuklettern
bis uns der breite, schottrige und flacher werdende Rücken zum Ziele
bringt. Wie nicht anders zu erwarten hat man auf dem schönsten Berg
Korsikas die schönste Aussicht der Insel; hinunter zum Calacucciasee
oder zum Col de Verghio bis zum Golf von Porto und da im Nordosten wartet
schaurig schottrig unser morgiges Gipelziel: der Monte Cinto.
Abstieg und Abfahrt:
Wie Aufstieg und Auffahrt
Beim Abstieg lassen wir
uns von den bereits erwähnten Flusssirenen widerstandslos in die kühlenden
Gumpen des Foggiale locken.
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Der Ort Calasima und
das Matterhorn Korsikas
Das kühleNass des "Foggiale"
Felsen in Rot und Grün
beim Anstieg auf die Paglia Orba.
Unten das Refuge
Gegenüber der Capu
Tafunatu mit dem Felsenloch
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