Talort: San Martino
di Castrozza 1500m / Italien
Anfahrt
(Routenplaner)
Vom Rollepass kommend befindet
sich am Anfang des Ortes die Talstation 1480m der Umlaufgondelbahn zum
Col Verde mit großem Parkplatz.
Karten: Tabacco Pale
di San Martino 022, Kompass Nr.76
Übernachtungsmöglichkeit:
Rifugio
Rosetta (Giovanni Pedrotti) 2581m
Aufstieg Gipfel: 1300Hm
ca.4,5 Std.
Gesamthöhenmeter:
1430
Charakter: Anspruchsvolle
Tour über einen der schönsten Klettersteige der Dolomiten, die
Ferrata Bolver-Lugli zur Südschulter zum Cimon della Pala 2950m, 400
Hm, Bewertung schwierig, mit anschließendem eher leichten Anstieg
zur Cima della Vezzana, dem höchsten Gipfel der Palagruppe. Abstieg
auf dem Normalweg zum Rifugio Rosetta. Eine Supertour!
Tourverlauf:
Aufstieg zum Gipfel
Mit der Col Verde-Seilbahn
fahren wir hinauf zur Bergstation auf Höhe 1960m. Mit unserer Klettersteigausrüstung
im Rucksack nehmen wir nun den bezeichneten Steig Nr. 706 der nordwärts
nach oben leitet. Wir wandern zunächst durch Latschen und Gras bis
es gerölliger wird und wir uns dem Wandfuß der Cimon della Pala
nähern, denn der Bolver-Lugli-Klettersteig führt quasi durch
die Südschulter dieses schönen Gipfels. Nach ca 45 Min. erreichen
wir den Einstieg rechts unterhalb eines kaminartigen Risses, der fast durch
die ganze Wand zieht. Hier rüsten wir uns mit stabiler Kopfbedeckung
und anderen praktischen Ausrüstungsstücken, die man normalerweise
auf so einem Eisenweg mit sich führt. Überraschenderweise müssen
wir zunächst ohne Eisenhilfe auskommen. Den roten Markierungen folgend
geht
es in leichter Kletterei über Schrofen nach oben und wir queren
schließlich nach links wo die ersten Stahlseile warten. Durch kurze
Rinnen und Kaminstücke erreichen wir einen Absatz ab dem es dann noch
interessanter wird. Erst mäßig steil dann immer senkrechter
klettern wir an einer ca. 50m hohen Wand aufwärts der nach kurzer
Querung ein schöner Kamin folgt. Dies sind die spannendsten Abschnitte
dieser Dolomiten-Ferrata.
Der Fels ist immer herrlich
fest und wenn man sich etwas Mühe gibt kann man immer wieder gute
Griffe und Tritte im Gestein finden ohne dass man sich allzusehr ins straffe
Stahlseil hängen muss. Der Steig wird schließlich wieder flacher
und wir gönnen uns einige schöne Ausblicke hinüber zur Rosetta
2743m mit der darunterliegenden Seilbahnstation, denn die Wolkendecke senkt
sich immer mehr. Bei 2950m übersteigen wir den Wandrand und das Bivaccio
Fiamme Gialle leuchtet eher rot als gelb zu uns herüber und in wenigen
Minuten stehen wir vor diesem Notquartier mit 9 Matratzen.( 3005m) Wir
befreien uns von unserem Ferrata-Set und steigen vorsichtig über glatte
mit Schnee überzogene Schrofen ca 80Hm abwärts zum Passo del
Travignolo 2925m hinunter. Nun wieder aufwärts bis zu einem Sattel,
3030m, unterhalb der Cima del Nuvolo, hier wenden wir uns nach links und
steigen in einer halben Stunde über Schrofen, Geröll und nach
Querung eines kleinen Schneefeldes zum höchsten Punkt (3192m) auf,
wo der Bergtourist eigentlich ein Gipfelzeichen erwarten könnte. Nein,
noch nicht einmal ein Gipfelsammlerstempel baumelt an einem noch so dünnen
Stangerl, stattdessen nur Nebel und Null-Sicht :-(
Abstieg zur Hütte:
Auf gleichem Wege zurück
zum Travignolopass und im Schnee südlich das steile Kar hinunter.
Bei hartem Schnee oder Blankeis könnten Grödeln oder Steigeisen
vielleicht angenehm sein. Jetzt Anfang September haben wir gerade 15 cm
Neuschnee, was uns kontrolliert abfahren lässt. Die Sicht ist nun
wieder besser und wir erfreuen uns an den schönen Dolomitenformationen.
Eine anschließende Steilstufe umgehen wir rechts im Schrofengelände
und weiter geht's ins Valle Cantoni bis wir rechts den Abzweig nicht übersehen
dürfen, (Schild, ca. 2570m) der uns zunächst wieder 100Hm aufwärts
zum Passo Bettega 2667m bringt. Auf der anderen Passseite steigen wir unschwierig
wieder hinunter und folgen dem Steig bis zu einer Gabelung an der wir links
wieder aufwärts steigen bis wir nach wenigen Minuten endlich das Rifugio
Rosetta zu sehen bekommen. Die Schritte beschleunigen sich und kurz darauf
sitzen wir vor wohlschmeckendem Cappuccino, gepresst aus einer wunderbaren,
großen Espressomachine und erfreuen uns an einer gelungenen Tour
:-) |
Links hinten der Cimon della
Pala, rechts die Vezzana und in der Mitte der Passo Travignolo von dem
wir ins Valle Cantoni absteigen
Die ungefähre Route
der Ferrata durch die 400m hohe Wandstufe
Kurz vor dem Ausstieg aus
der Ferrata
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