Trans-Kreta mit dem Mountainbike
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5. Etappe:  Ano Zaros - Analipsi / Nida-Hochebene

Nachdem wir gestern einen Erholungstag vom Sattel hatten und eine schöne Wanderung durch die pittoreske Faragi Ruwas machten, was auch ca. 650 Hm einbrachte, sind wir heute wieder bereit für unsere Bergradel. Zuvor aber werden wir von Katharina mit einem außergewöhnlichen, speziellen kretischem Frühstück, für den anstrengenden Tag gestärkt. Sie bringt uns gut ein Dutzend verschiedene frisch zubereitete kleine Spezialitäten. Im Fett herausgebackene Schmankerl, zum Teil mit Schafskäse gefüllt, über die man vor dem Verzehr noch Honig gießt, kleine süße Gebäckstückchen und gekochte Eier. Zum Trinken reicht sie Bergkräutertee aus eigener Sammlung, Kaffee und frische Ziegenmilch vom eigenen Milchvierbeiner. Nach dieser ausgiebigen Mahlzeit kommt der Wunsch nach einem frühen Raki auf, was wir uns aber dann doch verkneifen.
Unser erster Bikeabschnitt führt uns auf Asphalt hinauf zum Kloster Moni Vrondissiou wo wir einen lohnenswerten Blick hinter die dicken Klostermauern werfen. Leider stelle ich fest, daß ich meinen Helm im Ort vergessen habe, und was man nicht auf dem Kopf hat , hat man in den Beinen, oder so ähnlich sagt das Sprichwort und veranlasst mich dazu zurück zu sausen und den Kopfschutz wieder in meinen Besitz zu bringen, was mir bei der Tagesendabrechnung 200 Höhenmeter-Extrapunkte auf meinem Konto einbringen wird. 
Auf guten Schotterwegen radeln wir weiter hinauf in die Bergregion, passieren einen Pass auf Höhe 1300 und rollen hinunter zur Kapelle Yoapjnoy, wo kühles frisches Wasser getankt werden kann. Nun geht es trialmäßig weiter über Hügel und über eine Felsstufe hinunter in den oberen Teil der Rouwas-Schlucht wo wir auf den Pfad stoßen, den wir gestern schon zu Fuß erkundet hatten. Am und im Bachbett gelangen wir zu einem schönen Rastplatz mit "Liegewiese", Grillplätzen und einem Brunnen. Nach entsprechender Nutzung der angesprochenen hiesigen Infrastruktur haxeln wir weiter hinauf in die Berge. Nach einem Abzweig an einer ziemlich neuen Hütte, die zeigt, wo und wie die Schafscherer vor nicht allzulanger Zeit lebten, folgen kleinere Up and Downs in Richtung Nida-Hochebene. In der Ferne locken die teils noch schneebedeckten Hänge des Psiloritis, dem mit 2456 Metern höchsten Berg der Insel Kreta. Diesen Berg würden wir gerne noch in unser Programm einbauen, doch wie heißt es so schön: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Nach 35 Km mobilisieren wir nochmals unsere Kräfte um den Tages-Höhepunkt mit ca. 1550m zu erstrampeln. Das Schotterfressen hat nun zunächst ein Ende und wir lassen uns feinen Teer servieren der uns bequem, unterhalb der Sternwarte vorbei, hinunter zum Abzweig Analipsi - Anopoli bringt. Hier verlassen wir noch einmal den Softbelag und wählen die Hardcore-Version in Form eines grobsteinigen Karrenweges hinein in die traumhaft schön gelegene Nida-Hochebene, die hauptsächlich von Schafen bevölkert wird. Wir steuern durch die Wiesen auf ein großes Haus zu, das Speis und Trank und evtl. auch Betten bieten soll. Wir betreten einen großen Raum in dem gerade alle Sitzmöbel hochgestellt sind und ein erstaunlich großer Haufen Dreck, von wem der auch immer stammen mag, zusammengefegt wird. Auch sonst atmet das riesige Gebäude den diskreten Charme des Pleitegeiers, denn ein angefangener großer Betonsaal mit großflächiger Terrasse zerbröselt schon in seine Bestandteile und wird wohl nie vollendet werden. Dafür hat der Wind seinen Spaß an diesem Machwerk und spukt mit den seltsamsten Pfeifgeräuschen um das Haus herum. Aber wenigstens gibt es hier noch etwas zu essen und trinken und auch eins von den zwei möglichen  Zimmern sei noch frei. In Anbetracht der Exklusivität des Palastes in dieser Hochebene stimmen wir dem Deal zu und erkaufen uns eine Nacht für 25.-- Euro in diesem romantischen Etablissement. Dafür gibt es nachts keinen Strom mehr, die Wirtsleute ziehen sich auch diskret ins Tal zurück und sogar ein Do it yourself-Frühstück ist inklusive. Bei Kerzenschimmer verzehren wir unsere Tagesration Raki in der gespenstischen Wirtsstube und unter Sirenenklängen, vielleicht ist es aber auch nur der Wind, betten wir unsere müden Glieder zur Ruhe. 

Die Route
Höhenmeter:    1800
Kilometer:           45
Fahrzeit:          5:40

Start in Zaros vor der Post in der Hauptstraße. (A31), Km 0, 335m nördlich Ri Vorizia. Nach 3,7 Km Abzweig R zum Kloster Moni Vrondissiou. Nun steiler auf Asphalt bis zum Kloster. (A32), km 4,86, 538m. Dem Schotterweg links kontinuierlich  folgen hinauf zu einem Pass mit Wegekreuzung. (A33), Km 14, 1300m. In Fahrtrichtung weiter geradeaus bleiben und dann in Serpentinen hinunter und hinüber zur Kapelle Yoapjnoy, die nicht in der Karte verzeichnet ist. Hier gibt es Trinkwasser aus einem Brunnen.(A34), Km 17,46, 1140m. Direkt hinter der Kapelle auf den Pfad und hübsch trialmäßig über die Hügel. Wir stoßent auf einen Querweg und fahren R etwas schwieriger auf Geröll hinunter bis es wieder in einen Pfad übergeht und wir nun der Markierung E4 folgen bis zu einer Felsstufe über die wir die Radl nach unten in den oberen Schluchtboden der Faragi Rouwas  tragen. Nun flussaufwärts (nicht nach unten in die Schlucht!) mehr schieben als radeln. Der E4 verläßt das Bachbett nach links wir aber folgen weiter am Bachrand, später einige Meter  direkt im seichten Bach bis zu einem schönen Rast-und Grillplatz mit schattigen Bäumen, Liegewiese und Trinkwasserbrunnen. Nun kurz links hinauf zur sichtbaren Kapelle Agio Ioannis. (A35), Km 19,86, 945m. Den Schotterweg direkt an der Kapelle vorbei R nach oben weiterverfolgen bis zu einer Kreuzung an der eine ziemlich neu errichtetet Schafschererhütte im traditionellen Stil steht. (A36), Km 24,6, 1320m. Wir nehmen den Weg ganz links. (Ein Weg führt nach Gergeri hinunter, ein anderer R hinauf in die Berge). In der Ferne sehen wir die Sternwarte, das ist die grobe Richtung. Es folgen kleinere Up-and Downs und schließlich nochmal steiler hinauf zu einem Pass wo wir unser Tagesmaximum mit Höhe 1575m erreichen. (A37), Km 35,9. Kurz darauf geht es in eine Teerstr. über die hinunter zu einer Kreuzung führt. Wir fahren Li (R geht es nach Anogia). Nach ca 1km  kommt links im spitzen Winkel zur Autostraße ein zunächst unscheinbarer Karrenweg zum Vorschein. Auf diesen wechseln wir rüber und holpern hinunter in die Nida-Hochebene, über diese hinweg zu dem großen Haus hinauf wo es Übernachtungsmöglichkeit für vier Personen gibt; siehe Text weiter oben. ( Evtl. Biwak unter freiem Himmel einplanen) 


Im Klosterhof von Moni Vrondissiou
 


Schöner Trail über die Hügel
 
 


Über eine kurze Felsstufe geht es hinunter in den Schluchtboden
 


Über einen ruppigen Karrenweg fahren wir hinunter in die Nida-Hochebene
 


Schafe bevölkern die Hochebene
 


Romantischer Abend in unserer "Nobelherberge"


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