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7. Etappe: Castiglione dei Pépoli - Pracchia
Der Tag beginnt
unter offenem Himmel mit einem prima colazione einer Bar in der Fußgängerzone
der Stadt . Immerhin hat es heute um 8.00 in der Früh schon fast 20°
C. Wir schwingen uns bald auf die Räder und fahren 10 Km auf der normalen
Verkehrsstraße nach Montepiano, das wir gestern eigentlich auf anderem
Wege hätten erreichen sollen. Eine offene Unterkunft hätte auch
hier zur Verfügung gestanden. Nun gelangen wir wieder zu unser geplanten
Route und radeln zunächst auf einem kleinen Asphaltsträßchen
den Berg hinauf, das bald in Schotter übergeht. In der Nähe einer
Art Alm? (Umzäunung) geht's wieder richtig zur Sache; wir sind wieder
auf der Wanderversion des GEA, was bedeutet, dass wir unsere Alurösser
hart am Zügel nehmen und durch die Botanik bugsieren müssen.
Die Flora läßt grüßen durch meterhohe Farne und die
Fauna durch markerschütterndes Gebrüll und Geheul, ohne dass
diese sich sichtbar zeigt, mich aber dermaßen beeindruckt, dass ich
das Pfefferspray, das ich für den größten anzunehmenden
Notfall mit mir führe, griffbereit präpariere. Ohne tierische
Zwischenfälle, allerdings durch matschige Pfade behindert, setzen
wir unseren Weg fort, der zunächst beim Weiler Fossato wieder in die
Zivilisation führen sollte. Irritiert durch viele tabernacoli, das
sind religiös motivierte Wegkreuze oder Bildstöcke die im Führer
als Orientierung herangezogen werden, verlassen wir den Höhenweg zu
früh und biken auf einem Karrenweg, der auch noch mit einer Enduro-Spur
verlockend gestempelt ist, in die falsche Richtung ab. Zufälligerweise
steht auch da, wo der Pfad wieder auf die Schotterstraße trifft wieder
so ein beschriebener tabernaculo und wir wähnen uns zunächst
richtig, nur die Straße, die uns nach Fossato bringen sollte führt
nicht in die richtige Himmelsrichtung. Fast 600 Hm führt dieser prima
Bikeweg nach unten und unterwegs wird mir immer klarer, dass dies nicht
stimmen kann, denn er dreht immer mehr in die falsche Richtung, bis beim
Ortsschild 'Cavarzano' die Ahnung zur bitteren Gewissheit wird: Auffinden
des Zielortes meilenweit verfehlt. Wer jetzt fragt, wie im Zeitalter von
GPS so was möglich sei, dem sei gesagt, ohne GPS-taugliche Karten
mit Angabe des überaus wichtigen Map-Datums kann man seinen Standpunkt
auf der Karte nicht richtig ermitteln, außerdem hat man im Wald öfter
keinen Satellitenempfang.
Bei einer Stärkung in der örtlichen Bar beratschlagen wir unser weiteres Vorgehen oder besser gesagt Vorfahren. Wieder zurück und hinauf auf den Kamm, das können wir zur Zeit nicht "derpacken". Wir wollen nach Autokarte auf kleinen Straßen südlich von Fossato wieder auf die richtige Route stoßen. Was auf der Karte so leicht aussieht, entpuppt sich als ein Stück harter Arbeit. Hui, zunächst rauschen wir nochmal 300 Hm die Teerstraße hinunter bis vor den Ort Vernio, ehe ein langer mühsamer Anstieg beginnt. Die Temperatur bei 350m ist auch merklich höher als oben in den Bergen. Zunächst radeln wir in das Dorf Cantagallo hinauf und fragen nach dem Weiterweg nach Monachino und Aquerino. "Was, da wollt ihr heute noch hinauf", sagen die Leute und zeigen auf den waldbestückten Bergkamm. Wir wissen zwar dass diese Orte ca. 700 m hoch liegen, aber was dazwischen liegt, darüber gibt die Autokarte keine Auskunft. Die kleine Teerstraße, auf der fast kein Fahrzeug fährt windet sich Kurve um Kurve in die Höhe. 15-18 % Steigung und schaut man nach oben so ist kein Ende ab zu sehen. Mühsam kämpfen wir uns nach oben bis die Straße schließlich auf Höhe 1100m ihren Scheitelpunkt hat und auf der Westseite des Bergrückens 400 Hm hinunter ins Tal leitet wo wir südlich von Fossato wieder auf die Originalroute treffen. Im Flusstal entlang strampeln wir hinauf nach Aquerino, wo wir uns zuvor schon auf eine Cappuccinopause eingestellt hatten, aber dann feststellen , dass es hier nichts zu holen gibt, außer Wasser am 'Brunnen vor dem Tore', was wenigstens etwas Labsal spendet. Im Wald auf kleiner Asphaltstraße geht es dem Passo della Collina entgegen. Die Sonne ist gerade untergegangen als wir auf dem Pass um Unterkunft nachfragen, wie sie im Führer erwähnt ist, bekommen aber leider die Antwort, dass das Hotel geschlossen wurde, aber 10 Km weiter in Pracchia eine Herberge offen sei. Nochmals führt der Weg überraschender Weise weiter nach oben und geht in Schotter über. Die Nacht naht, doch dann geht es schnell. Ein 8 Km langer Schotterdownhill bringt uns hinunter nach Pracchia wo wir beim letzten Büchsenlicht ausgezeichnete Aufnahme im Albergo Melini finden, das auch als Bikerhotel firmiert. (www.albergomelini.com) Die freundliche Inhaberin zaubert uns nach der allgemeinen Essenszeit noch ein prima Abendessen hin. Nach einem ereignisreichen, langen Tag, ein schöner Abschluss in angenehmem Ambiente. Die Route
Km 0: Kirche Laurentio
in der Fußgängerzone von Castiglione. Wir fahren R die Straße
Richtung Prado und dann bis Montepiano. (Übernachtungsmöglichkeit)
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![]() Prima colazione in der Fußgängerzone
Fauna
(unsichtbar)
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